„Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt.“
Sprüche 16,9
In meinem Büro hab ich jetzt eine große ToDo-Liste mit allem, was ich in der Woche so erledigen muss. Die Liste ist schon ganz gut lang geworden, aber alles noch machbar.
So viel zu tun
Wenn ich dann in der Früh nach dem Weckerkingeln noch ein paar Minuten im Bett liege, gehe ich die ToDo-Liste im Kopf schon mal durch. Was will ich heute machen und wie passen die verschiedenen Aufgaben am besten in einen Arbeitstag. Wenn ich nach Langfurth fahre, was kann ich da dann vielleicht noch mal alles mit erledigen? Nach wenigen Minuten steht also dann der Plan für den Tag: So muss es laufen und nicht anders, damit ich alles erledigen kann und dabei am besten noch möglichst effektiv bin. Der Gedanke gefällt mir, ich fühl mich ja jetzt, wo ich gerade noch im Bett liege, schon richtig produktiv.
Ich steh grad im Bad, da klingelt das Telefon: Das Dekanat ist dran. Eine Kollegin ist in Quarantäne, die Schulstunden muss jemand vertreten…ein leises Anfragen, ob ich das nicht machen könnte. Na klar mach ich das, aber mein schön geplanter Tag hat sich gerade direkt wieder verabschiedet. Alles Planen war um sonst, aber ändern lässt sich das dann auch nicht mehr. Ein bisschen schlechte Laune krieg ich da schon, werd ein bisschen unruhig.
…aber Gott lenkt
Als ich dann aber in die Tageslosungen schau, da muss ich wirklich lachen. Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt. Was dazu ganz interessant zu wissen ist: Im Hebräischen war da Herz damals nicht der Sitz der Gefühle, sondern des Verstands. Also quasi das, was wir heute Gehirn nennen. Und ja, ich hab meinen Weg im Kopf heute super geplant, eigentlich sogar jeden einzelnen Schritt. Aber ich war gar nicht mehr so richtig offen dafür, dass ich auch einfach mal merke, wo Gott mich heute vielleicht gerade haben will. Wo er mich hinschicken will. Zum Glück schickt er einem da immer mal wieder auch Menschen, die einen das wieder vor Augen führen.
Und in diesem Sinne hoffe ich darauf, dass Gott unsere Schritte lenkt und uns dahin führt, wo er uns braucht.